SPLEENE Talk – Surfwachs oder Traction Pad auf dem Directional Kiteboard?

Abseits der Glaubensfrage wollen wir hier einen detaillierten Überblick zum Thema Surfwachs (engl. Surfwax) oder Traction Pad (Tailpad, EVA Pad, Surfpad) am Directional Kiteboard geben. Wir erläutern die Hintergründe, listen Vor- und Nachteile von Surfwachs sowie Traction Pad auf und erklären, worauf es tatsächlich ankommt. 
 Surfwachs hat oftmals aufgrund des komplizierten Handlings und der Verschmutzungen, die es anrichten kann, einen schlechten Ruf bekommen. Und tatsächlich muss man mit Surfwachs am Kiteboard einige Dinge beachten, damit man eine gute Session hat und am Heimweg nicht den Innenraum des Autos verschmutzt. Hier erfährst du, wie du Fehler vermeidest und mehr Spaß mit deinem Directional Kiteboard hast.

Die Geschichte von Surfwachs 

Wie der Name schon sagt kommt das Surfwachs vom Surfen. Doch anders als gedacht wurde Surfwachs erst Anfang der 70er Jahre des vergangenen Jahrtausends zum ersten Mal industriell hergestellt. Einer der ersten Hersteller von Surfwachs ist im Laufe der Jahrzehnte zum wohl größten Surfwachs Produzenten herangewachsen – seinen Namen wirst du wohl erraten: Mr. Zog’s Sex Wax. Warum hat sich der Gründer für den Namen Sex Wax entschieden? Rein aus Marketinggründen, denn die frühen 70er Jahre in Amerika waren noch etwas prüder als heute und damit hatte Mr. Zog’s den Grundstein für sein Imperium gelegt und viel Aufmerksamkeit erlangt. Surfwachs wurde ursprünglich aus Paraffin, Bienenwachs und Baumharzen hergestellt, heutzutage kommen auch synthetische Wachse zum Einsatz. Außerdem wird Vaseline verwendet, um weichere Surfwachsprodukte herzustellen. Gerade in den letzten Jahren wird die Nachfrage nach natürlich hergestelltem (organic) Surfwachs, welches die Umwelt nicht belastet, wieder größer. Im Laufe der Jahre wurden auch immer mehr Surfwachse mit verschiedenen Farben und Duftnoten hergestellt, welche allerdings keinen spürbaren Unterschied in der Verwendung mit sich bringen. ​

Warum verwendet man Surfwachs oder Traction Pads? 

Anders als beim Skifahren und Snowboarden wird Wachs beim Kitesurfen an der Oberfläche des Boards aufgetragen und dient dazu, die Rutschfestigkeit im Standbereich zu erhöhen. Eine Alternative zum Surfwachs bei Directional Kiteboards sind die sogenannten Traction oder EVA (Ethylenvinylacetat) Pads, welche in verschiedenen Größen, Farben und Styles erhältlich sind. Unabhängig ob mit Surfwachs oder mit Traction Pad gekitet wird, verwenden nahezu alle Kitesurfer und Surfer ein Tailpad am hinteren Ende des Boards. Zum einen gibt das Tailpad intuitiv über die aktuelle Fußposition Auskunft und das Tailkick erschwert ein Abrutschen des Fußes nach hinten. In verschiedenen Ausführungen kommt das Tailpad auch mit einer sogenannten „Archbar“ – das ist eine Erhöhung in der Mitte des Pads – allerdings in Längsrichtung. Ähnlich wie das Tailkick gibt die Archbar Auskunft, ob dein Fuß mittig am Board steht, um in Turns genügend Druck auf die Kante zu bringen.

Anwendungszweck Surfwachs und Traction Pad beim Kitesurfen 

In den letzten Jahren tendieren immer mehr Directional Kitesurfer dazu Strapless auf dem Board zu stehen. Egal ob in der Welle oder beim Strapless Freestyle, das Surffeeling findet immer mehr Gefallen. Dies ist auch der Grund, warum sich immer mehr Kitesurfer Gedanken über den Grip am Board machen. Anders als beim Strapless Kiten haben Wavekiter mit Straps genügend Halt über die Schlaufen und benötigen lediglich etwas Grip am Board beim Fußwechsel. 
Strapless Kitesurfen bietet viele Vorteile, jedoch verlangt es dem Kitesurfer auch mehr Erfahrung und Skills ab. Durch die freie Wahl der Fußposition lässt sich der Kite besser ausbremsen, es erleichtert das Höhelaufen und auch Turns können noch enger gezogen. Doch das Ganze funktioniert nur gut mit dem entsprechenden Grip am Kiteboard. Beim Strapped Kitesurfen hingegen ist es möglich, noch radikalere Manöver und noch höhere Wellen zu Kiten, ohne dabei den Halt am Kiteboard zu verlieren. 
Vergleicht man den Grip eines Traction Pads mit der Haftung eines Autoreifens bei unterschiedlichen Bodentemperaturen, dann lässt sich ein guter Vergleich ziehen. EVA (Ethylenvinylacetat) Pads bieten in verschiedenen Temperaturbereichen einen unterschiedlichen Grip und eine Anpassung ist ausschließlich über Wachs auf dem Traction Pad möglich. Dafür ist die Handhabung von Surfwachs in Regionen mit kaltem Wasser und hohen Lufttemperaturen relativ schwierig. Surfwachs wird auf die Wassertemperatur angepasst und das dafür verwendete weiche Surfwachs am Kiteboard schmilzt am Strand in der Sonne bereits nach wenigen Minuten. Geschmolzenes Surfwachs bildet eine glatte Oberfläche und verliert damit auch den benötigten Grip. 
Für klassische Surfbretter wird ausschließlich eine PU Bauweise verwendet. Diese Bauweise verleiht dem Board ein lebendiges und weiches Fahrgefühl, welches auch als natürliche Dämpfung zu beschreiben ist. Eine zusätzliche Dämpfung durch ein EVA (Ethylenvinylacetat) oder Traction Pad ist bei dieser Bauweise nicht unbedingt nötig. Nachdem diese Bauweise nur in Handarbeit und kleinen Stückzahlen möglich ist, wird in den meisten Fällen eine Sandwich Bauweise für eine Massenfertigung verwendet. Bedingt durch die Bauweise verlieren solche Kiteboards/Surfboards die natürliche Dämpfung bei kabbeligen Bedingungen. 
Zieht man weitere Vergleiche zum Wellenreiten, muss man auch bedenken, dass Traction Pads nur auf Shortboards zum Einsatz kommen, da man bei einem Longboard das Oberdeck vom Tail bis hin zur Nose für Manöver ausnutzt und Deckpads die gesamte Fläche gar nicht abdecken. Zudem werden auf Longboards auch kaum radikale Manöver gefahren.

Vorteile Traction Pad beim Kitesurfen 

  • Dank Tailkick weißt du, wo dein Fuß steht 
  • Das Tailkick hilft dir bei radikalen Manövern 
  • Dämpfende Eigenschaften 
  • Das Traction Pad hat bei gleichen Bedingungen immer denselben Grip 
  • Kein Zeitaufwand vor der Session 
  • Kein Verschmutzen des Autos während des Transports 
  • Das Traction Pad schützt das Kiteboard vor Beschädigungen bei Felskontakt

Nachteile Traction Pad beim Kitesurfen 

  • Lässt sich nicht auf die Temperatur einstellen 
  • Stellt einen hohen Aufwand dar, wenn es getauscht werden muss 
  • Einmal aufgeklebt, lässt sich die Position nicht mehr variieren

Vorteile Surfwachs beim Kitesurfen 

  • Perfekter Grip bei jeder Temperatur 
  • Geringes Gewicht 
  • Kein zusätzliches Plastik 
  • Individuell an die Fußposition anpassbar 
  • Original Surffeeling 
  • Sehr guter Grip mit Neoprenschuhen 
  • Angenehmer Geruch, der je nach Vorliebe variierbar ist

Nachteile Surfwachs beim Kitesurfen 

  • Wachsschicht muss regelmässig erneuert/aufgebaut werden 
  • Surfwachs schmilzt, wenn das Kiteboard am Strand in der Sonne liegt 
  • Surfwachs verklebt mit Sand und verliert Grip


Tipps bei der Verwendung von Surfwachs am Kiteboard 

Wenn du dich für Surfwachs auf deinem Directional Kiteboard entscheidest, solltest du auf jeden Fall ein Boardbag verwenden, dies verringert das Risiko, dass du dein Auto bei der Fahrt zum Kitespot verschmutzt. Wachs schmilzt bei hohen Temperaturen, die vor allem im Sommer bei Sonneneinstrahlung schnell entstehen können. Darüber hinaus solltest du es vermeiden, dein Board mit Surfwachs länger als nötig im Auto liegen zu lassen. 
Bewahre Surfwachs vor Hitze geschützt in einer Tüte oder einer verschließbaren Box auf, damit es nicht auslaufen kann, falls es schmilzt. ​

Surfwachs Werkzeug 

Damit du immer eine perfekte Wachsschicht auf deinem Kiteboard hast, ist es ratsam immer eine gute Auswahl deines Lieblings Surfwachses für verschiedene Temperaturbereiche dabei zu haben. Darüber hinaus empfiehlt es sich einen Wachskamm dabei zu haben, um die Wachsschicht aufzurauen, damit es wieder Profil und Grip bekommt. Die flache Seite des Wachskamm wird dazu verwendet, um die Wachsschicht zu entfernen, falls diese nicht mehr zur Temperatur passt oder schmutzig geworden ist.

Kiteboard wachsen! Wie wird es richtig gemacht? 

Um einen optimalen Grip zu erhalten, ist es wichtig das Kiteboard richtig zu wachsen. Unabhängig von der Wassertemperatur beginnt man mit einer Schicht Base Coat Wachs. Hat man grade kein Base Coat Wachs zur Hand, so nimmt man idealerweise ein sehr hartes Surfwachs. Das Surfwachs wird im Standbereich – welchen du individuell auswählen kannst – in einer sogenannten Kreuzschraffur aufgetragen. Einfacher gesagt zeichnet man mit dem Base Coat diagonale Linien auf das Kiteboard. Dabei sollte auch keine Rücksicht auf den Verbrauch oder das Aussehen genommen werden. Nachdem der Base Coat aufgetragen ist, wählst du das Surfwachs für die Deckschicht aus. Diese wird in kreisförmigen Bewegungen über die Base Coat gewachst, dabei entstehen sogenannte kleine Bumps, welche dir beim Kitesurfen eine bessere Griffigkeit geben werden. Sofern das Wachs sauber bleibt, kann die Deckschicht immer wieder erneuert werden. 

Wie entfernt man Wachs vom Kiteboard? ​

Bei einer Verschmutzung der Wachsschicht oder bei einer Änderung der Wassertemperatur muss das Surfwachs entfernt und neu aufgetragen werden. Das Entfernen von Surfwachs fällt bei hohen Lufttemperaturen wesentlich leichter als bei kühlen Temperaturen. Zuerst entfernst du die Wachsschicht mit der geraden Seite deines Surfkamms. Es ist nicht empfehlenswert, dies in der Wohnung zu machen, da das entfernte Surfwachs den Fußboden verklebt und verschmutzt. Sofern der Großteil bereits entfernt wurde, lässt sich die letzte dünnen Wachsschicht entweder mit Nitro Verdünner, mit heißem Wasser oder auch mit Öl und Spülmittel restlos entfernen, um anschließend eine neue Schicht Surfwachs aufzutragen. 

Wachs auf dem Traction Pad verwenden? ​

Warum solltest du dich für ein Deckpad entscheiden und dann dennoch Surfwachs auftragen? Alles für den Grip! Vor allem Strapless Freestyle Kitesurfer verwenden diese Kombination mit Neoprenschuhen. Manche Surfwachs Produkte kleben wortwörtlich an den Fußsohlen (Aerial Surfwax) und die Haftung ist dabei so stark, dass Fußwechsel zur Herausforderung werden können.

CROSS strapless freestyle kite waveboard - SPLEENE Kiteboarding

Wie finde ich das perfekte Wachs für mein Kiteboard? 

Das perfekte Surfwachs für Deine Kitesession findest Du nur durch Testen und oftmaliges Wechseln. Dabei gibt es auch kein Richtig und Falsch! Was sich für dich am besten anfühlt und dir am besten gefällt, das solltest du beibehalten. Egal ob es sich dabei um ein Surfwachs oder ein Deckpad handelt.

Produkte

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6-teiliges EVA Pad mit extra Diamond Grip Struktur. Farbe weißHeel KickBester Grip und individuelle PositionierungClassic outline - passt perfekt auf die SPLEENE ZONE WaveboardsDirekt zum Aufkleben, Schutzfolie abziehen und anbringen. Tipps zum Positionieren von Teamrider Fabian: EVA Pad Aufkleben - YouTube

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SPLEENE CROSSStrapless Freestyle WaveboardCross 5’0: 152 x 45,7 cm | 21,5 lCross 5’3: 160 x 46,4 cm | 24,3 lMit dem SPLEENE CROSS kannst du es krachen lassen. Egal, ob Airspins, Backrolls oder Snappy Turns. Das strapless Freestyle Waveboard eignet sich auch ideal für kleine und mittelhohe Wellen. Der Spaßfaktor ist vorprogrammiert!. Der Shape des CROSS Waveboards gibt dir viel Kontrolle und ermöglicht gleichzeitig radikale Manöver.Freestyle ActionDrehfreudig und agilMaximale KontrolleViel Komfort und FlexGeringes GewichtHandgefertigt in Premium-Qualität durch die Shaper von FATUM in Portugal. Jedes Waveboard ist ein Unikat, made in Europe.

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119,00 €*

Datum

16. Februar 2022

Kategorien

SPLEENE Talk

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