SPLEENE Talk – Directional und Waveboards – Bauweisen, Shapes, Vor- und Nachteile vom Shaper erklärt
Während sich bei Twintip Kiteboards viele Eigenschaften über den Shape des Kiteboards steuern lassen, unterscheidet sich ein Directional Kitesurfboard bei unterschiedlicher Bauweise wie Tag und Nacht. In diesem Beitrag geht es um die verschiedenen Bauweisen eines Directional Kitesurfboards, die unterschiedlichen Eigenschaften und auch Vor- und Nachteile der Bauweisen. Im Laufe der Jahre wurde so gut wie alles was es bereits beim Wellenreiten und Windsurfen gab, auch beim Kitesurfen ausprobiert – manche Dinge haben sich bewährt und andere nicht. Manche Entwicklungen waren zwar zum Wellenreiten oder Windsurfen geeignet, haben sich aber beim Kitesurfen nicht bewährt. Um Trends und Entwicklungen zu verstehen, muss man oftmals etwas genauer hinsehen.

PU und Sandwich Bauweise bei Kitesurf Waveboards – Vorteile & Nachteile?
Gero – Fatum Surfboards:
Der Einfluss des Stringer auf ein PU Directional Kiteboard
Gero – Fatum Surfboards:

Stabilität und Langlebigkeit von Directional Kiteboards
Gero – Fatum Surfboards:


Flex, Steifigkeit und knieschonende Kiteboards
Gero – Fatum Surfboards:
Guter Flex – ob zu viel oder zu wenig – lässt sich nicht beziffern, sondern allerhöchstens klassifizieren. PU Boards haben eine naturgegebene aktive Rückstellkraft, darunter versteht man die Durchbiegung eines Boards bei der Landung, wenn du in choppy Bedingungen unterwegs bist oder sogar bei einem Bottom Turn.
Der Flex erzeugt ein angenehmes Fahrgefühl, das sich wissenschaftlich aber nicht belegen lässt. Durch einen angenehmen Flex dämpft das Kiteboard natürlich auch Schläge gegen das Board, was man schlussendlich als knieschonend empfindet. Wie bereits erwähnt versucht die Industrie seit jeher die positiven Eigenschaften von PU Boards – allen voran den Flex – nachzuahmen. Allerdings erzeugen andere Schäume einen anderen Flex und in Verbindung mit Sandwich Konstruktionen wird dem Board die Rückstellkraft fast gänzlich genommen.

Directional Kiteboard Anfänger – Wave-Boardsuche
Gero – Fatum Surfboards:
Wenn wir von einem klassischen Surfboardshape ausgehen, würde ich sagen ein Board um 5´7″ ist die goldene Mitte, es sei denn der Rider wiegt mehr als 85kg. Bei der Auswahl des Directionals spielt natürlich auch der Shape eine große Rolle. Waveboard Einsteiger verwenden aufgrund der höheren Stabilität gerne etwas breitere Boards und üben damit bei Leichtwind im Flachwasser. Für No Nose Directionals wie dem SPLEENE CROSS gelten andere Größen, hier werden aufgrund der Outline kürzere Boards gefahren – mit einem durchschnittlichen Gewicht von unter 80kg greift man am besten zu einem 5‘0‘‘.

Directional Kiteboard nach der Wellengröße auswählen?

Outline und Volumen beim Kitesurf-Directional?
Gero – Fatum Surfboards:
Volumen ist lediglich eine Begleiterscheinung des Shapes und keine fixe Größe. Ich shape ein Board breiter, weil ich es breiter haben möchte und nicht, weil ich mehr Volumen haben will. Je breiter das Directional Kiteboard ist, desto enger dreht es in kleinen Wellen und desto mehr Geschwindigkeit generiert es. Beim Kitesurfen spielt Volumen noch weniger Rolle als beim Surfen. Bestes Beispiel ist das Twintip, welches vollkommen ohne Volumen auskommt. Beim Kitesurfen benötigt man keine Angleitphase wie beim Surfen, der Vortrieb wird durch den Kite generiert. Natürlich gleitet ein breites Board früher an als ein schmales Board, aber grundsätzlich ist die Volumen Diskussion im Kitesurfen überholt. Der Trend bei Fortgeschrittenen Kitesurfern geht aktuell zu breiteren und dünneren Directional Boards. Dadurch verändert sich die Lebendigkeit des Boards, der Flex des Boards wird besser und du bist näher am Wasser, was dir beim Fahren ein besseres Gefühl vermittelt. Directional Einsteigern mag mehr Volumen ein stabileres Gefühl geben, aber je präziser du das Board lenken willst, desto dünner muss das Board sein.
Klassischer Surfboard Shape oder No Nose Directional Kiteboard?
Gero – Fatum Surfboards:
Wenn man ästhetisch damit klarkommt, macht das No Nose Directional schon Sinn! Bei kurzen Boards geht es darum, soviel Rail wie möglich ins Wasser zu bekommen und schlussendlich bleibt dann einfach kein Platz mehr für eine Nase, das ist aber auch schon alles. Beim Wellenreiten, wo das Ganze auch herkommt, wird sich der Shape niemals so richtig durchsetzen, denn bei Surfcontests wollen die Judges sehen, wo die Spitze des Boards ist, um erkennen zu können was der Athlet macht.
Channels im Waveboard Directional – Wirkung
Gero – Fatum Surfboards:
Bei Massenproduktionen in Formbauweise werden Channels in den letzten Jahren bei Kiteboard Directionals sehr gerne und häufig eingesetzt. Nachweislich stören Channels das Fahrverhalten nicht, aber es wurde auch noch kein Nachweis erbracht, dass sich Channels positiv auf das Boardgefühl auswirken. Betrachtet man das Ganze logisch, so lässt sich die Wirkungsweise von Channels bei Surfboards nicht erklären. Ein Surfboard wird immer seitlich angeströmt, im Unterschied zu Powerbooten, wo die Channels aber ebenso von vorne nach hinten durchgezogen sind. Im Grunde will ich mit einem Directional Kiteboard nicht gerade ausfahren, sondern vielmehr will ich das Board ständig um die Kurve zwingen und von diesem Standpunkt aus machen Channels für mich keinen Sinn. Darüber hinaus finden sich aufgrund der aufwendigen Handarbeit so gut wie keine Channels in Kiteboards mit PU Bauweise oder wenn, dann sind dies meist teure Custom Boards.
Thruster, Quad oder Multifinnen Setup?

Finnen Ausrichtung bei Directional Kiteboards
Gero – Fatum Surfboards:
Die Finnen werden bei Kiteboards immer zur Nase hin ausgerichtet und diese Ausrichtung beeinflusst auch die Fahreigenschaften. Der seitliche Anstellwinkel macht keinen großen Unterschied, hier haben wir über die Jahre einen perfekten Winkel von fünf Grad für ideal gefunden. Da das Kiteboard die meiste Zeit schräg aufgekippt gefahren wird, spielt der seitliche Anstellwinkel aber keine große Rolle.
Vielen DANK Gero für deine ausführlichen Antworten und den tiefen Einblick in deine Arbeit. Wenn ihr mehr zu Gero und Fatum Surfboards erfahren wollt, dann werft einen Blick in den SPLEENE Shop und holt euch eines der schicken Directional Kiteboards.